Picturesque - Online-Puzzles
Picturesque ist ein ästhetisches Ideal, das 1782 von William Gilpin in die englische Kulturdebatte eingeführt wurde. Mit seinem Buch Observations on the River Wye, and Several Parts of South Wales, etc. Relative Chiefly to Picturesque Beauty; made in the Summer of the Year 1770 leitete er die feinere Gesellschaft an, bei ihren Lustreisen das „Antlitz der Landschaft nach den Regeln der malerischen Schönheit zu untersuchen“. Picturesque bildete zusammen mit den ästhetischen und kulturellen Aspekten des Gothic Revival und der Irischen Renaissance einen bestimmenden Strang der entstehenden romantischen Sensibilität des 18. Jahrhunderts in England.
Wie der Titel von Gilpins Buch suggeriert, muss man den Begriff Picturesque in Verbindung mit zwei weiteren ästhetischen Idealen erklären: der Schönheit und dem Erhabenen. Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurden die Ideen des aufgeklärten Rationalismus dadurch in Frage gestellt, dass man das Erleben von Schönheit und Erhabenheit als irrational angesehen hat (instinktiv). Ästhetisches Empfinden war nicht nur eine rationelle Entscheidung – man schaute nicht mehr auf eine angenehm geschwungene Form und entschied, dass sie schön ist – es war eher die Frage von menschlichen Grundinstinkten und wurde selbstverständlich. Edmund Burke schreibt Philosophical Enquiry into the Origin of Our Ideas of the Sublime and the Beautiful das, seiner Meinung nach, weiche sanfte Rundungen den männlichen Sexualtrieb anregen, während das Erhabene den Selbsterhaltungstrieb anspricht.