Schelf, Kontinentalschelf, Kontinentalsockel, Festlandsockel sind Bezeichnungen für den meist randlichen Bereich eines Kontinentes, der von Meer bedeckt ist. Ein solches Meer wird Schelfmeer genannt. Reicht dieses Schelfmeer relativ weit ins Innere des Kontinents, spricht man auch von einem Epikontinentalmeer („auf dem Kontinent befindliches Meer “).
Herkunft von Begriff und Bezeichnung
Der Begriff und seine Bezeichnung Schelf wurden spätestens im Jahre 1902 vom Geographen Otto Krümmel in die deutschsprachige Fachliteratur eingeführt. Es handelt sich bei der Bezeichnung um die Eindeutschung des englischen Wortes shelf, das, Krümmel zufolge, 1887 erstmals vom schottischen Geographen und Meteorologen Hugh Robert Mill in der Kombination continental shelf benutzt wurde. Krümmel selbst umschrieb den Schelf als „Gesims am Seerande der Festlandssockel“.
Ozeanographie
Im morphologisch-ozeanographischen Sinne handelt es sich bei einem Schelf um eine gering seewärts geneigte Plattform, die bis zu 200 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Da dies im Vergleich zur mittleren Tiefe der Ozeane sehr wenig ist, wird das Schelfmeer umgangssprachlich auch als Flachsee oder Flachmeer bezeichnet. Das biologisch hochproduktive Schelfmeer ist die „Kinderstube“ vieler Fischarten und auch insgesamt sehr reich an verschiedenen Tier - und Pflanzenarten.
Abhängig von den geologischen Gegebenheiten kann der Schelf ein schmaler Saum oder ein breiter, ausgefranster Gürtel sein.