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Freilichtmalerei oder Pleinairmalerei (von französisch: en plein air: im Freien;) bezeichnet eine Malerei, bei der Künstler und Künstlerinnen ein „Stück Natur“ unter freiem Himmel bei natürlichen Licht- und Schattenverhältnissen und naturgegebener Farbigkeit der jeweiligen Landschaft darstellen. Diese Form der Malerei steht damit im Gegensatz zur Ateliermalerei.
Verhältnis von Freiluft- und Ateliermalerei
Bis zur Erfindung der Fotografie mussten sich die Künstler bei jedem im Atelier gemalten Landschaftsbild ganz und gar auf ihre Vorzeichnungen und Farbskizzen sowie auf ihr Eidetisches Gedächtnis verlassen, während die Freiluftmaler, was Luft- und Farbperspektive betrifft, in jener Zeit von der Möglichkeit profitierten, die Stimmigkeit ihres jeweiligen Landschaftsmotivs ständig überprüfen und immer wieder entsprechend korrigieren zu können.
Doch keineswegs jedes Landschaftsgemälde entspringt einem Pleinair, die Mehrzahl dagegen einer Kombination aus Freiluftmalerei und Ateliermalerei. Dabei werden draußen im Freien, direkt vor dem Motiv, kleinformatige Skizzen verfertigt und die daraus hervorgehenden größeren Ausstellungsformate nach diesen Studien erst im Atelier vervollkommnet.
Begriff der Landschaft
Der Begriff Landschaft kommt dadurch zustande, dass „aus der potentiellen Unbegrenztheit natürlicher Außenwelt“ ein so genanntes „Stück Natur“ ausgewählt und herausgegrenzt wird. Bezog sich der Begriff „Landschaft“ ursprünglich zunächst auf Naturmotive, so kamen im Laufe der kunstgeschichtlichen Entwicklung auch „die Ansichten von Städten und Architekturen“ hinzu.
Kunstgeschichtlicher Überblick
Eines der zahllosen forscherischen Blätter Leonardo da Vincis (1452–1519) belegt, dass Künstler sich mindestens seit der Renaissance mit natürlichem Licht in freier Natur beschäftigen. Er widmet sich diesem Thema in einem der wohl berühmtesten und folgenreichsten Essays der Kunstgeschichte, dem Traktat über die natürliche Malerei. Die praktische Konsequenz seiner theoretischen Einsichten lässt sich wie folgt auf den Punkt bringen: „Statt Farbe und Pigment sieht man Licht, das sich in den Lasuren bricht wie bei der ‚Mona Lisa‘.“ Denn obwohl die abendländische Malerei zu Leonardos Zeit im Wesentlichen Figurenmalerei war und die Landschaft als „formelhafte Staffage“ diente, als Umgebung buchstäblich, nimmt das auffällige Sfumato in Leonardo da Vincis Gemälde – diese weiche Verwischung des Bildhintergrundes – nach Auffassung von Natias Neutert „bereits atmosphärische Qualitätsmerkmale späterer Freiluftmalerei vorweg.“Begründet wurde die Freilichtmalerei in der Zeit des ausklingenden Klassizismus und der aufkommenden Romantik zu Anfang des 19.