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Instinkt
Instinkt (deutsch auch Naturtrieb) bezeichnet im Allgemeinen eine angeborene innere Grundlage (den „Antrieb“) eines vom Beobachter wahrnehmbaren Verhaltens von Tieren.
Im engeren Sinne ist Instinkt ein historischer Fachbegriff der klassischen vergleichenden Verhaltensforschung (Ethologie), der ein Verhalten bezeichnet, das durch Schlüsselreize über einen angeborenen Auslösemechanismus (AAM) hervorgerufen werden kann und das sich in einer geordneten Abfolge von stets gleichförmigen Instinktbewegungen (bedeutungsgleich: in „erbkoordiniertem Verhalten“ oder „Erbkoordinationen“) äußert. Die Untersuchung der Instinkte und die Erarbeitung einer Instinkttheorie sah die seit den 1930er-Jahren aus der Tierpsychologie hervorgegangene, klassische vergleichende Verhaltensforschung als eines ihrer wesentlichen Forschungsziele an, während die Befürworter des Behaviorismus die Suche nach inneren Ursachen für Verhaltensweisen grundsätzlich ablehnten.
Einige Autoren verweisen auf das Phänomen einer spontan – ohne äußeren Einfluss – ansteigenden Handlungsbereitschaft als wesentliches Element eines Instinkts, was eine Nähe zur Triebtheorie diverser psychologischer Schulen zur Folge hat.
Die Bezeichnung Instinkt wurde jedoch sowohl in der Verhaltensforschung als auch in der Psychologie nie eindeutig definiert, sondern von unterschiedlichen Autoren jeweils unterschiedlich verwendet. Bereits 1985 hieß es daher im Herder Lexikon der Biologie, Instinkt sei ein „stets umstrittener Begriff“ gewesen, „in der wiss[enschaftlichen] Terminologie sollte das Wort I[nstinkt] vermieden werden.“