Aufschluss - Online-Puzzles
Ein Aufschluss (bisweilen auch Anriss oder Ausbiss genannt, siehe jedoch → Ausbiss) ist eine Stelle an der Erdoberfläche, an der Gestein, das mit dem regionalen Gesteinsuntergrund verbunden ist (sogenanntes anstehendes Gestein), unverhüllt zu Tage tritt. Dieses ist unter humiden (feuchten) Klimabedingungen insbesondere im Flachland oftmals weitgehend durch Boden und Pflanzenbewuchs verdeckt und daher nicht aufgeschlossen. Lassen sich in einem Aufschluss neben der Gesteinsart auch grobe Strukturen wie Klüftung, Schichtung oder Schieferung erkennen und einmessen, spricht man von relativ guten, sind auch Details wie Sedimentstrukturen erkennbar, von idealen Aufschlussverhältnissen. Aufschlüsse sind auch Orte zur Aufnahme von Gesteinsproben für wissenschaftliche oder technische Zwecke.
Man unterscheidet:
natürliche Aufschlüsse:
frei stehende Felsen, einzelne Felswände (z. B. Schichtstufen), oder, besonders großflächig, Hochgebirgsmassive
Steilufer von Flüssen, Schluchten, Canyons und Steilküsten
Abrisskanten von Erdrutschen
künstliche (anthropogene) Aufschlüsse:
Abbaufronten von Tagebauen und Steinbrüchen, Kiesgruben, Baugruben
Stollen im Untertage- Bergbau
Straßen- oder Bahneinschnitte
Schürfgräben etc.Im weitesten Sinne kann man auch die Gesteinsproben, die durch geologische Bohrungen gewonnen wurden (→ Bohrkern), als künstlichen Aufschluss bezeichnen.
An künstlichen wie natürlichen, relativ „frischen“ steilen Geländeanschnitten (z. B. an Steilküsten oder in aktiven Steinbrüchen), kann in humiden Klimazonen oberhalb des anstehenden Gesteins oft auch ein Bodenprofil beobachtet werden.
Aufschlüsse jedweder Art sind die wichtigsten Datenquellen für die Geologie im Allgemeinen (vgl. → Geoarchiv) und für geologische Kartierungen im Besonderen, da man an ihnen die an exakt dieser Stelle anzutreffenden geologischen Verhältnisse ablesen kann.