Atlas - Online-Puzzles
Der Atlas (Plural Atlanten oder – in der Kartografie weniger gebräuchlich – Atlasse) ist in der Kartografie eine Sammlung thematisch, inhaltlich oder regional zusammenhängender Landkarten in Buchform oder loser Folge.
Abweichend von der Definition, dass ein Atlas normalerweise Kartenmaterial enthält, verwenden manche Verlage das Wort auch, um ein mit viel Bildmaterial versehenes Nachschlagewerk zu einem bestimmten Wissensbereich zu bezeichnen (zum Beispiel dtv-Atlas zur Ökologie, deutscher Taschenbuchverlag, 1990).
Etymologie
Der Begriff Atlas geht auf Gerhard Mercator und sein 1595 postum erschienenes Werk Atlas sive Cosmographicae Meditationes de Fabrica Mundi et Fabricati Figura ("Atlas oder kosmografische Betrachtungen über die Schöpfung der Welt und die Form derselben") zurück. Mercator erläutert im Vorwort die Namensgebung seines Werks bezogen auf den mythischen König Atlas von Mauretanien, der bei Diodorus Siculus als weiser Kenner der Gestirne und ihrer Kugelgestalt erscheint. Atlas von Mauretanien gehört zum Sagenkreis um den Titan Atlas.
Gliederungsmöglichkeiten
nach Medien
Papieratlas
elektronischer Atlas
Audio-Atlas
nach Format
Riesenatlas
Handatlas
Taschenatlas
nach Zweck
Schulatlas
Autoatlas
Fachatlas
Planungsatlas
nach Darstellungsgebiet
Weltatlas (als Weltatlas veröffentlichte Werke sind zumeist richtiger als Erdatlas zu bezeichnen, wenn sie nicht auch Darstellungen des Mondes und des Sonnensystems enthalten)
Nationalatlas
Stadtatlas
nach Inhalten
Umweltatlas
Geschichtsatlas
Literaturatlas
Sprachatlas
Grundprinzipien der Atlaserstellung
Ein fester Plan, dessen Prinzipien für alle Karten maßgebend sind, sollte jedem solchen Unternehmen zu Grunde liegen. Dieser Plan erstreckt sich
auf die Zahl der Karten, ihre Ordnung und ihr Format,
auf die Vollständigkeit, gegenüber der Anzahl von Landflächen, die nicht dargestellt werden und anderen, die ungenügend bearbeitet erscheinen,
auf das Reduktionsverhältnis, insofern es des bequemen Vergleiches wegen erwünscht ist, wenn gewisse Folgen von Karten (zum Beispiel die Karten der Erdteile, der europäischen Staaten usw.) in gleich großem Maßstab entworfen werden oder, wenn Ausnahmen stattfinden müssen, die verschiedenen Maßstäbe unter sich kommensurabel sind (zum Beispiel 1:1 Mill., 1:2 Mill., 1:4 Mill. usw.),
auf den Karteninhalt, das heißt auf eine zum Raum verhältnismäßige, dem Hauptzweck des Atlas entsprechende Auswahl der Details, eine Hauptaufgabe des Kartografen, der bei dieser Gelegenheit seine geografischen Kenntnisse bestens verwerten und zeigen kann, dann eine den einzelnen Kartenfolgen tunlichst gleichförmige Bezeichnung der Objekte (Orte, Bahnen, Straßen usw.),
auf die kluge Benutzung disponibler Räume zu Illustrationen (Nebenkärtchen von Hauptstädten, Fabrikbezirken, Pässen usw.), wenn der Maßstab der Karten zu solchen oft sehr nötigen Darstellungen nicht ausreicht,
auf die möglichst gleichartige technische Ausführung.
Geschichte der Atlaskartografie
Vor 1500
Bereits um 100 n. Chr.